Barsch oder Flussbarsch (Perca fluviatilis) - der häufigste Fisch in unseren Seen
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- Zuletzt aktualisiert am Montag, 01. August 2016 20:05
- Geschrieben von Scheich
Tauchst Du in einem der hiesigen Seen hier in NRW, so wirst Du höchstwahrscheinlich ihn vor die Maske bekommen. Er ist in diesen Breiten wohl der am häufigsten vorhommende Vertreter seiner schuppigen Zunft. Und das nicht nur hier. Flußbarsche kommen in ganz Europa vor. In der Schweiz und Österreich werden sie Egli und am Bodensee Kretzer genannt. Er gehört mit zu den wichtigsten Speisefischarten, worauf er sicher keinen gesteigerten Wert legt.
Das Du es mit einem, meist aber mit vielen seiner Art, zu tun hast, erkenst Du an seinem Streifenmuster von 6-8 senkrechten Streifen, der rötlichen Färbung seiner Brust- und Bauchflossen.Typisch für viele Barscharten ist die geteilte Rückenflosse. Sein Maul ist leicht oberständig (d.h. der Unterkiefer ragt über den Oberkiefer). Die duchschnittliche Größe eines Flussbarsch liegt bei 20 cm und sie werden selten schwerer als 1 kg. Die größten Vertreter seiner Art erreichen eine Größe von über 50 cm und werden bis zu 3 ½ kg schwer. Solche Exemplare habe ichbislang in Panheel und Hemmoor beim Nachttachgang angetroffen. Trotz dieser Größe, Flussbarsche gehören zu den am langsamsten waschsenden Fischen in unseren heimischen Gewässern. Er ist nach nach 3 Jahren erst ca. 15 cm lang, mit 8 bis 10 Jahren, mache Populationen schon mit 4 Jahren, sind sie erst 25 cm groß. Dies liegt nicht nur in den Genen, auch Nahrungsangebot und Wasserqualität spielen eine Rolle beim Wachstum.
Der Flussbarsch ernährt sich anfangs von Zooplankton und Zoobenthos. Ab einer bestimmten Größe können sie dann zum Raubfisch werden und stellen ihre Nahrung auf mundgerechten Fisch um. Auch vor kleineren Barschen, des guten Geschmacks wegen, mach dann so ein alter Räuber nicht halt und wird zum Kanibalen.
Als Jungfisch und Jugendlicher liebt der Flussbarsch es recht gesellig und hängt in Schwärmen im See ab. Mit zunehmender Größe sind es dann eher kleinere Gruppen oder Jagdgemeinschaften und als kapilaer Brocken ist er lieber für sich und lebt als ausgesprochener Einzelgänger.
In tiefen Seen überwintern die Flussbarsche in großer Tiefe. Sie benötigen niedrige Temperaturen für mehrere Monate damit sie reife Eier und Spermien bilden können.
Gelaicht wird bei den Barschen von März bis Juni in der Uferregion (Litoral) bei einer Wassertemperatur von 7 - 8°C. Die Eier werden in Form von langen, netzartigen Laichbändern an Wasserpflanzen, Steinen und versunkenem Astwerk abgelegt. Dies auffälligen Bänder hast Du sicher schon mal bei einem Tauchgang gesehen. Nach etwa 2-3 Wochen schlüpfen die Larven und steigen an die Oberfläche um ihre Schwimmblase zu füllen. Von der Stömung, Wind, werden sie aus der Uferzone ins offene Wasser (Pelagial) abgetrieben wo sie sich von kleinem Zooplankton ernähren. Nach einigen Wochen kehren sie dann in die Uferregion zurück wo sie als Schwarmfisch den Taucher erfreuen.
Weitere Vertreter der Familie Barsch, die in unseren Seen anzutreffen sind, sind der aus dem Schwarzmeerraum stammende Kaulbarsch und der aus Nordamerika stammende Sonnenbarsch.
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