Tauchen in kalten Gewässern
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- Hauptkategorie: Tauchen
- Kategorie: Tauchgänge
- Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2011 19:00
- Geschrieben von Scheich
Tauchanzug:
Jeder von Euch hat ein anderes Kälteempfinden, Menschen sind halt nicht gleich. Deshalb musst Du selbst ausprobieren und dann entscheiden, welcher Typ von Tauchanzug der beste für Dich ist. 3 Arten von kaltwassertauglich Anzügen stehen zur Wahl:
Ein "Nassanzug" ist ein Neoprenanzug von 5 bis 7 mm Materialstärke. Als zusätzlicher Kälteschutz dient eine Eisweste, meist in der selben Materialstärke. Vorteil dieser Art von Anzügen ist eine gute Bewegungsfreiheit, ein günstiger Preis und eine gute Anpassung an die Wassertemperatur. Aber um den optimalen Kälteschutz zu erreichen muss er sehr gut passen, lieber etwas enger als zu weit. Sonst gibt es zu viel Platz zwischen Deiner Haut und dem Anzug für das kalte Wasser.
Ein "Halbtrockenanzug" ist ebenfalls aus Neopren von 6 bis 7 mm Materialstärke gefertigt , hat aber Dichtmanschetten an Armen, Füßen und am Hals sowie einen wasser-/gasdichten Reisverschluß. Es kommt so kaum kaltes Wasser in den Anzug und an Deine Haut. Deshalb kann dieser Anzug auch etwas großzügiger geschnitten sein als ein Nassanzug. Diese Art der Anzügen ist aber teuerer und braucht mehr Pflege.
Trockentauchanzüge werden aus diversen Materalien wie zum Beispiel Neopren, Crushneopren, Trilaminat, Gummi usw. gefertig. Alle haben einen gasdichten Reisverschluß, ein Ein- und Auslaßventil und Dichtmanschetten aus Latex oder Neopren an Handgelenken und am Hals. Die Füße stecken in angesetzten Stiefeln oder Socken. Ein mehr oder weniger dicker Unterzieher sorgt für die richtige Isoliergung gegen die Kälte und die Luft im Anzug tut auch ihren Teil dazu. Diese Anzüge sind aber recht teuer und brauchen viel Pflege und Wartung. Aber mit ihnen kannst Du wie einst ein bekannter Doppelnullagent ihrer Majestät zu einer Yacht tauchen, an Deck den Trocki abstreifen und standesgemäß im weißen Dinnerjacket zum Dinner erscheinen.
Atemregler:
Deine kaltwassertaugliche Atemregler, Du brauchst davon zwei, sollen die Anforderungen der EN 250 oder noch besser die der US-Navy erfüllen. Aber warum denn gleich zwei Atemregler? Bei realen Gasen gibt es einen Kühleffekt, dieser entsteht, wenn die Luft aus der Flasche durch eine Engstelle (Drossel) wie das Flaschenventil und dem Hochdruckventil des Atemregler strömt. Je mehr Luft durch den Regler strömt, desto mehr Kälte entsteht. Was liegt da näher als den Luftstrom durch Aufteilen auf zwei Regler zu reduzieren. Ausserdem haben zwei getrennte Systeme den Vorteil, beim Versagen des einen Sytems, Abblasen, auf das Andere zu wechseln und den abblasenden Regler abzusperren. Das spart Dir Luft und macht den Auftstieg zur Oberfläche sicherer. Auch sind zum Beispiel in Hemmoor, Messinghausen und im Besucherbergwerk Kleinenbremen solche Kaltwassersysteme vorgeschrieben.
Tauchflasche:
Handschuhe:
Für Kaltwassertauchgänge sollten es schon 5 bis 7 mm dicke Neoprenhandschuhe sein. Dreifingerhandschuhe halten die Finger wärmer, schränken aber die Beweglichkeit der derselben ein. Das kann z.B. beim Bedienen einer UW-Kammera Probleme bereiten. Für Trockentauchanzüge gibt es verschiedene Systeme von Trockhandschuhe die wasserdicht an den Trockentauchanzug angekoppelt werden.