Höhlentauchen

 

EingangHöhlen, das Reich von Zwergen, Trollen und anderen Berggeistern. Mir fällt dann immer Jules Vernes Roman "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" ein. In dieser Umgebung zu Tauchen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist aber auch nicht ohne Risiken und bedarf  einer Spezialausbildung im Höhlentauchen und einer entsprechenden Ausrüstung,

Bei der Höhlentauchausbildung, die leider nicht bei mir möglich ist, wird zwischen  Cavern-Tauchen und Cave -Tauchen  unterschieden.

Beim Cavern-Diving wird in der Tageslichtzone einer Höhle oder Grotte getaucht, also immer in Sichtweite des Ausgangs. Beim Cave-Diving wird die Tageslichtzone verlassen und ganze Höhlen- oder Grubensysteme betaucht. Dabei können Taucher bis mehrere Kilometer tief in eine Höhle eindringen. Klar, dass hier eine ganz spezielle Ausbildung und Ausrüstung erforderlich ist.

 

Bei allen Höhlentauchverbänden erfolgt die  Höhlentauchausbildung in mehreren Stufen. Die Anzahl und Abgrenzung dieser Stufen kann je nach Verband  etwas  voneinander abweichen.

Cavern Diver (Zone 1):

Hier erlernst Du das Betauchen von Grotten im Tageslichtbereich. Je nach Organisation kann die maximale Eindringdistanz  unterschiedlich sein, meist bei 50 bis 60 m bei einer zulässigen Tiefe von 18 bzw. 20 m. Bei  PADI, dort gibt es auch den Spezialkurs Cavern Diver, ist die maximale Entfernung zur Oberfläche 40 m. Du  rechnest also Tiefe  plus Eindringdistanz  gleich maximale Entfernung zur Oberfläche und das Ergebnis muß kleiner sein als 40 m. Diese Art des Höhlentauchens kannst Du als "normaler" Sporttaucher mit einer geringer Anpassung Deiner Freiwasserausrüstung  und nach einer relativ kurzen Theorie- und Praxisausbildung durchführen.

Cave Diver (Zone 2):

Jetzt verläßt Du den Tageslichtbereich und tauchst in der Zone  der permanenten Dunkelheit. Tauchgänge mit anschließenden Dekopausen sind nun nichts ungewöhnliches mehr. Auch verwendest Du eventuell Nitrox als Atemgas. Aber wo sind die Grenzen dieser Zone? Das ist je nach Organisation etwas unterschiedlich definiert, bei manchen wird dieser Bereich auch in zwei Stufen, in "Intro to Cave" und "Cave Diver" aufgeteilt. Begrenzungen können  Mindestsichtweiten, Mindestfreiräume an Engstellen, keine Stage Flaschen, kein Post-Siphon u.a.sein. In diesem Bereich hast Du als "normaler" Sporttaucher, das heisst, ohne entsprechende Ausbildung und Ausrüstung nichts mehr zu suchen.

Full Cave Diver (Zone 3):

Dies ist die anspruchsvollste Stufe  des Höhlentauchens, denn hier tauchst Du durch Engpässe, wo Du Dich gerade noch durchquetschen kannst, nutzt auch andere Gase als Luft, tastest Dich bei Sichtweiten nahe Null vorwärts, nutzt Stage-Flaschen und machst Langstrecken- und Dekotauchgänge.

Besonderheiten beim Höhlentauchen

Natürliche Höhlen verlaufen selten so, wie es ein lehrbuchhaftes Tauchprofil verlangt. Deshalb wirst Du  zu Auf- und Abstiegen in Folge gezwungen. Der dauernde Druckausgleich kann zu Problemen wärend des Tauchgangs führen.

Durch Deinen Flossenschlag oder  Deine Luftblasen kannst Du Sediment aufwirbeln, die Sicht kann schnell gegen Null gehen und mit der Orientierung ist Schluss. Aber auch bei guter Sicht kann so eine Höhle zum Labyrint werden. Eine Lösung dafür findest Du schon in den griechischen Götter-Sagen. Eine Leine, entweder schon vorher von anderen Höhlentauchern gespanntt oder von Dir während des Tauchgangs verlegt, zeigt Dir den Weg zum Ausgang. Der Umgang mit Reel oder Spool muss Dir vertraut sein und Du darfst nie den Kontakt  zu dieser Führungsleine verlieren.

Da Du nicht einfach auftauchen kannst, nimmst Du mehr Luft (Atemgas) als gewöhnlich mit. In der Regel tauchst Du nach der 1/3-Regel, also ein Drittel  für den Hinweg, das nächste Drittel für den Rückweg und wenn alles glatt gelaufen ist, hast Du noch  ein Drittel nach Beendigung des Tauchgangs in den Tanks. Mußt Du mit Stömungen oder anderen Problemen auf dem Rückweg rechnen, so muss die 1/3-Regel in eine 1/4 oder gar 1/6-Regel geändert werden.

Das Tauchen in einer Höhle mit spitzen Felsen, Tropfsteinen und anderen Hindernissen birgt die Gefahr von Verletzungen durch anstoßen oder abschürfen. Ein robuster Tauchanzug und ein Helm, den es auch mit Beleuchtung gibt, schützen Deinen Kopf, die Glieder und die Haut.

Auch solltest Du äußerst vorsichtig sein, wenn Du in eine Höhle tauchen willst, bei der die Strömung hineingeht, denn bei der Rückkehr mußt Du gegen sie antauchen, was Deinen Atemgasverbrauch drastisch erhöhen kann.

Mitunter erreichst Du  Gaseinschlüsse bzw. Bereiche einer Höhle, die nicht mit Wasser gefüllt sind. Unwillkührlich willst Du diese "Luft" einatmen und nimmst den Lungenautomaten aus dem Mund. Doch nicht alles was wie Luft aussieht und sich so anfühlt ist auch atembar. Beispielsweise kann der Sauerstoffgehalt zu niederig sein oder das Gasgemisch ist giftig.

Die Ausrüstung

Wegen des größeren Vorrats an Luft bzw. Atemgas wirst Du größere Flaschen, eher aber Doppelflaschen, beim Höhlentauchen benutzen. Auch wirst Du mit mindestens zwei unabhängigen Lungenautomaten tauchen.

Selten, Ausnahme sind hier mit Thermalwasser gespeiste Höhlen, Tropen- und Meereshöhlen, ist die Wassertemperatur über 10 °C.  Deshalb wirst Du einen besonders warmhaltenden Tauchanzug, in der Regel einen Trockentauchanzug, benutzen.

Ganz klar das Du ein Licht brauchst. Im Cavern Bereich, der Zone 1, reicht noch eine Hauptlampe und eine Reservelampe. Für die Zonen 2 und 3 , Cave- und Full-Cave, must Du  3 Lampen mit Dir führen.

Desweiteren wirst Du einiges an Leinen (primary-reel, safty-reel, jumpreel ) und Markierungen, wie Linearrows und Cookies (einbindbare Pfeile) zur Richtungs- und Anwesenheitsmarkierung verwenden.

Also einfach mal so, mit einer Funzel bewaffnet, in eine Höhle zu tauchen, kann als Desaster enden. Wenn Du einmal Höhlenfeeling erleben willst, ohne ein unkalkulierbares Risiko einzugehen, habe ich Dir hier ein paar Möglichkeiten aufgeführt.

Besucher Bergwerk Kleinenbremen - Porta Westfalica

Hier kannst Du in dem überfluteten Teil der ehemaligen Eisenerzgrube nach einem ausführlichen Briefing tauchen. Möglich ist dies nur jeden drtten Sonntag im Monat und mit einer begrenzten Anzahl an Tauchern. Eine Voranmeldung ist unbedingt erforderlich!

Vorraussetzungen:mindestens 50 Tauchgänge,

gute Tarrierung, Nachttaucherfahrung,

kaltwassertaugliche Ausrüstung mit zwei gtrennten 1.Stufen

und Trockentauchanzug (Du wirst ihn brauchen)

Kontakt:            Trevor Barritt

Tel. 0571 398 59 60

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

web: www.trevpunkt.de

 

Felsendome Rabenstein - Chemnitz

Hier kannst Du ein Discover Cave Diving  machen.

Vorraussetungen:mindestens 50 Tauchgänge

Nachttauchbrevet

Teilnahme am Höhlentauchseminar

Kontakt: Erwin Biefang

Tel. 0371 517272

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

web: www.sachsenluft.de

 

Grube Christine - Willingen

Vorraussetungen: Höhlentauchbrevet

oder für geführte Tauchgänge

mindestens Divemasterbrevet plus mindestens 300 Tauchgänge.

Kontakt: Oliver Hecht

Tel. 02991 980887

(siehe Messinghausen- der See im Berg)

 

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